Dienstag, 16. August 2016

Schultertuch stricken - zwei Grundanleitungen

by Sabine Wolfram
Um ein Schultertuch zu stricken, bedarf es einer Grundanleitung. Die beiden folgenden Varianten werden von der Spitze her gestrickt.

Bereits Anfang der achtziger Jahre waren gestrickte oder gehäkelte Schultertücher schon mal modern. In kleineren Ausführungen wurden sie im Winter um den Hals getragen. Immer wieder findet man in diversen Handarbeitsforen die Frage, wie man so ein Tuch selbst strickt. Diese Anleitung soll vor allem Anfängern dienen, denn versierte Stricker(innen) können aus dieser Grundanleitung tolle Tücher in vielen Mustern stricken.

Was man benötigt

Für ein Schultertuch muss man mindestens 400 Gramm Wolle rechnen. Soll es nur ein Halstuch werden reicht die Hälfte. Dazu wird noch eine Rundstricknadel benötigt. Wobei es sich vorteilhafter arbeiten lässt, wenn man eine kurze und später eine längere Rundstricknadel benutzt. Da die zu strickenden Reihen immer länger werden, ist es sinnvoll eine Rundstricknadel von 120 Zentimetern in der Länge zu benutzen. Eine zweite Stricknadel von der genannten Länge wird zwischendurch benötigt, um zu messen, ob die optimale Größe schon erreicht ist. Ich selbst nutze dabei gern die Größe 3,4 oder 4, damit das Tuch schon locker wird. Um am Ende die Fäden zu vernähen ist noch eine Nähnadel erforderlich.

Sollte man die schrägen Seiten noch mit einer Häkelborte verzieren wollen, so wird auch eine Häkelnadel benötigt. Entsprechend muss man auch mehr Wolle rechnen. Wobei die Menge der benötigten Wolle auch von der Garnstärke abhängt. Je feiner das Garn, desto mehr Wolle muss man kaufen.

Der Beginn

Zuerst werden drei Maschen auf die kleinere Rundstricknadel aufgenommen. In der ersten Hinreihe wird nach der ersten und zweiten Masche jeweils ein Umschlag gemacht. So das man dann fünf Maschen erhält.
Da ein Schultertuch in Reihen gestrickt wird, muss man gleich zu Beginn entscheiden, ob man die spätere Vorderseite glatt rechts oder kraus (links) gestrickt haben will. Die Hinreihe strickt man immer so, wie die Maschen erscheinen. Strickt man bei der Rückreihe die Maschen auch einfach ab, so wird die Vorderseite kraus erscheinen. Strickt man dagegen linke Maschen, so wird die Vorderseite glatt rechts sein.

Zwei Varianten für die Maschenzunahme

Da das Schultertuch von der unteren Spitze her gestrickt wird, muss man natürlich Maschen zunehmen. Dafür gibt es zwei Varianten. Diese sind auch auf dem Bild zu sehen. Damit man sie besser unterscheiden kann, wurden dazu zwei verschiedene Farben benutzt.
Bei der Variante mit der gelben Wolle werden die Maschen am Rand zugenommen. Nach der ersten Rückreihe, strickt man also die erste Masche, danach ein Umschlag, dann folgen die nächsten drei Maschen und wieder ein Umschlag. Am Ende dann die letzte Masche abstricken. Bei der Rückreihe werden die Umschläge wie die anderen Maschen abgestrickt. Also entweder wie sie erscheinen, für das krause Muster oder man strickt linke Maschen, damit die spätere Vorderseite ein glattes Muster hat.

Bei der Variante mit der blauen Wolle, werden die Maschen in der Mitte zugenommen. Damit werden bei der zweiten Hinreihe zwei Maschen gestrickt, danach ein Umschlag, eine Masche stricken, der zweite Umschlag und danach die beiden restlichen Maschen stricken. Die Rückreihen werden dann so gestrickt wie oben schon beschrieben.

Die Maschenzunahme erfolgt in jeder Hinreihe, damit man ein gleichmäßiges Dreieck erhält. Wie breit das Schultertuch dann gestrickt wird, hängt vom persönlichen Geschmack ab und wie groß die Person ist, welche es tragen wird. Und damit man messen kann, ob das Tuch groß genug ist. Dazu ist eine zweite lange Rundstricknadel nötig, auf die man etwa die Hälfte der Maschen strickt.

Das Ende oder wie man die Maschen abkettet

Sobald die gewünschte Breite beim Schultertuch erreicht ist, werden in der Hinreihe die Maschen abgekettet. Dazu strickt man die ersten beiden Maschen ab. Danach wird die erste Masche über die zweite gehoben, so das man nur noch eine Masche auf der rechten Stricknadel hat. Nun wird die dritte Masche abgestrickt und die vorher vorhandene Masche wird wieder über die letzte gestrickte Masche gehoben. Wenn man nur noch eine Masche hat, dann schneidet man den Arbeitsfaden ab und zieht ihn durch die letzte Masche. Will man allerdings einen Häkelrand arbeiten, so geht es jetzt wie folgt weiter:

Der Häkelrand

In die letzte Masche wird nun die Häkelnadel eingeführt und die Stricknadel wird nicht mehr benötigt. Zwischen zwei festen Maschen werden zwei bis drei Luftmaschen gehäkelt. So werden beide Schrägen umfasst. Sobald man an der oberen Spitze wieder angelangt ist, wird die Arbeit beendet und die Fäden vernäht.

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