Bildrechte: Sabine Wolfram |
Benötigtes Material und Hilfsmittel
Farben (in meinem Fall Ostereierfarben)
Sockenwolle zum selbst färben
Essig
ein alter größerer Topf (sollte danach nicht mehr für Lebensmittel verwendet werden)
ein Behälter mit Deckel (auch diesen nicht mehr für Lebensmittel verwenden)
Esslöffel (auch diesen nicht mehr für Lebensmittel verwenden)
Gummihandschuhe
alter Kochlöffel (auch diesen nicht mehr für Lebensmittel verwenden)
Frischhaltefolie
Microwelle
Wollwaschmittel
Die Vorbereitungen
Zuerst wird die Sockenwolle vorbereitet. Da man sie fast immer im Strang bekommt, muss der Strang gelöst werden. An zwei bis drei Stellen, wird er lose zusammen gebunden, damit sich nichts verheddern kann. In den Behälter mit Deckel – sollte mindestens 1 Liter Fassungsvermögen haben - wird lauwarmes Wasser gefüllt und Essig. Pro Liter Wasser rechne ich immer mit 2 Esslöffeln Essig. Gut umrühren und die Wolle darin einlegen. Essig öffnet die Fasern, so dass unsere Wolle dann die Farbe besser aufnehmen kann. Da ich meine Wolle meist über Nacht einweiche, bevorzuge ich den Behälter mit Deckel, damit nicht die ganze Küche nach Essig riecht. Allerdings reicht es, wenn die Wolle 20 bis 30 Minuten eingeweicht wird.
Das Färbewasser wird im alten Topf vorbereitet. Ich selbst habe dazu einen größeren Bräter, den wir in der Küche nicht mehr nutzen und einen kleineren Topf, welcher auch aussortiert worden war. Dort das Wasser so weit erhitzen, dass es kurz vorm sieden ist und dann den Herd auf kleine Stufe stellen, damit das Wasser heiß bleibt. Nun kommt die Farbe, wie es auf der Anleitung steht, dazu. Bei meinem ersten Versuch wollte ich am Ende Sockenwolle in Türkis mit einem Farbverlauf haben. Dazu habe ich die Färbeblätter im Verhältnis 4 mal Blau und 1 mal Grün in das heiße Essigwasser gelegt. Ab und zu mal umrühren, damit sich die Farbe gut verteilt und nebenbei die eingeweichte Wolle aus dem Wasser holen. Dabei den Strang gut, aber vorsichtig ausdrücken.
Jetzt wird es bunt
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Wir haben alles vorbereitet und jetzt soll die Wolle eine neue Farbe bekommen. In meinem Fall habe ich den Strang immer in verschiedenen Längen in das Färbewasser getaucht. Das erste Teilstück wurde damit am dunkelsten und als das letzte Teilstück dran war, in das Färbewasser zu kommen, habe ich den gesamten Strang eingelegt. Den Herd habe ich ab dem Zeitpunkt abgestellt und die Wolle im Färbewasser einfach abkühlen lassen. Dort lag sie dann, bis das Färbewasser fast klar war. Damit war die Farbe von der Wolle aufgenommen worden und man kann zum nächsten Schritt übergehen.
Farbe fixieren
Wenn die Wolle gefärbt ist, muss die Farbe noch fixiert werden, damit sie sich später nicht auswäscht. Dafür nimmt man den abgekühlten Strang, drückt ihn wieder vorsichtig aus und wickelt ihn in Frischhaltefolie ein. Und dann bei 600 Watt drei mal für 2 Minuten in der Mikrowelle durchlaufen lassen. In Pausen lasse ich die Tür für zwei bis drei Minunten von der Mikrowelle offen. Nach dem letzten Durchlauf lasse ich meine Wolle in der Microwelle abkühlen. Will man sie gleich aus der Microwelle nehmen, weil vielleicht noch mehr Wolle fixiert werden soll, dann empfehle ich Backhandschuhe, damit man sich nicht verbrennt. Die Wolle wird in der Mikrowelle nämlich sehr heiß.
Nachdem die Wolle abgekühlt war, habe ich sie aus der Frischhaltefolie genommen und über Nacht in Wasser mit Wollwaschmittel eingelegt. Dabei schließen sich die Fasern wieder, welche ja am Anfang durch das Essigbad geöffnet wurden. Überschüssige Farbe gibt die Wolle dabei auch noch ab, so dass das Wollbad eine leichte Färbung aufweisen wird. Jetzt folgt der letzte Schritt mit dem Ausspülen der Wolle, um die noch überschüssige Farbe auszuspülen. Das macht man unter fließendem lauwarmen Wasser. Sollte sie dabei noch sehr viel Farbe verlieren, rate ich dazu, sie noch mal durch die Microwelle laufen zu lassen. Ansonsten wird solange die Wolle ausgepült bis das Wasser klar bleibt. Danach gut ausdrücken und trocknen lassen.
Gefärbte Wolle trocknen
Die Wolle wird an der Luft getrocknet. Ich selbst lege sie auf einem alten Handtuch auf die Heizung. Das Handtuch saugt überschüssiges Wasser auf, was sonst tropfen würde. Dabei wende ich den Strang ab und an einmal, so dass er gleichmäßig trocknet. Aber selbst auf der Heizung sollte man mit zwei bis drei Tagen rechnen, bevor die Wolle richtig trocken ist. Man kann sie aber auch quer auf einen Wäscheständer hängen und auch dabei immer mal drehen, so dass die feuchtere Seite oben liegt.Bildrechte: Sabine Wolfram |
Nachdem der erste Strang soweit war, dass ich ihn auch verstricken konnte, musste erst mal gewickelt werden, damit ein Knäuel entsteht. Schon dabei konnte ich mir sicher sein, dass die Wolle nicht mehr färbt und so sind die ersten beiden Paar Socken aus selbstgefärbter Wolle entstanden.
Natürlich gab es noch weitere Färbeversuche. Die Vorbereitetungen sind dabei immer die selben Schritte.
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Die rote Wolle ist so gefärbt worden, wie das Türkis mit der Tauchtechnik. So dass hier wohl später mal ein ähnliches Strickbild entstehen wird.
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Da ich hier weniger Färbewasser brauchte pro Farbe, habe ich einen wesentlich kleineren Topf genommen. Begonnen wurde auch hier wieder mit Gelb. Den errechneten Anteil habe ich dabei ins Färbewasser gelegt und so lange liegen lassen, bis das Wasser fast klar war. Danach kam die nächste Farbe ins Wasser und der Strang wurde soweit mit der neuen Mitte verschoben, dass die errechneten Zentimeter unten ungefärbt waren. Wieder ins Färbewasser damit und abwarten bis das Wasser fast klar ist. So geht das weiter bis alle fünf Farben in der Wolle sind. Es ist zwar etwas Zeitintensiv wenn man nur einen Topf benutzt, aber das Ergbnis entschädigt dabei voll und ganz.
Die Farben laufen dabei ineinander, was gewünscht ist, weil man dabei dann keine ungefärbten Stellen hat.
Natürlich kann man auch mit viel kleinen Töpfen arbeiten, wie man Farben verwenden will. Diese müssen dann eng in einem Kreis ausgestellt werden, um die Wollstrang dann gleichmäßig zu verteilen. Da wird es aber schwieriger die Temperatur vom Färbewasser lange genug so hoch zu halten, bis die Farbe von der Wolle aufgenommen wurde.
Wer sich nun selbst versuchen möchte, bekommt hier noch einige Empfehlung für den Einkauf des benötigten Materials.
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