Donnerstag, 28. November 2013

Kerzen giessen - Hobby für Individualisten

Schon seit dem 2. Jahrhundert werden Kerzen hergestellt. Heute nutzt man sie vor allem bei Festen als Tischschmuck. Um einen Raum wirklich damit zu beleuchten, wie es früher gemacht wurde, werden Kerzen kaum noch genutzt. Durch die industrielle Herstellung sind den Formen und Farben fast keine Grenzen gesetzt. Doch mancher möchte einfach auch die alte Technik des Kerzengiessens ausprobieren.

Zubehör und Vorbereitung
  •     ein alter Topf
  •     mehrere leere Konservendosen, wenn man mit mehreren Farben arbeiten will
  •     eine Gießform
  •     ein Docht
  •     Wachs
  •     Wasser
  •     Holzstab zum Rühren
  •     eine Rouladennadel pro Gießform
Gießformen, Dochte und Wachs bekommt man im Bastelfachgeschäft. Auch Baumärkte haben oftmals eine Bastelabteilung, wo man das benötigte Material kaufen kann. Für den Anfang eignet sich ein Set, wo man gleich alles dabei hat, was für eine Kerze benötigt wird.

Allerdings kann man für die ersten Versuche auch improvisieren, da vor allem die Gießformen in der Anschaffung recht kostenintensiv sein können. Als Alternative reicht ein Stück Plastikrohr, welches man auf ausgerollte Knete stellt und etwas eindrückt. Natürlich muss man auch nicht gleich Wachs kaufen, wenn meine einige Zeit die Reste von Kerzen sammelt. Diese sollte man nach Farben sortieren, bevor man sie einschmilzt. Daher auch die Empfehlung, mehrere leere Konservendosen zu benutzen. Denn selbst kleinste Reste einer anderen Farbe können den gewünschten Farbton verderben.
Da man beim Kerzengießen längere Abkühlphasen einplanen muss, ist es zu überlegen, ob man nicht gleich mehrere Kerzen machen will. Dazu benötigt man natürlich mehrere Gießformen und auch Dochte. Um den Abkühlungsprozess zu beschleunigen, kann man nach einigen Minuten die Gießform in den Kühlschrank stellen.

Wachsschmelzen und Gießform vorbereiten
Der Topf, welchen man für die Kerzenherstellung nutzen will, sollte nicht mehr zum Kochen benutzt werden. Denn es fallen doch hin und wieder mal Wachstropfen ins Wasser, welche sich am Topfrand dann absetzen. Man setzt also den Topf auf den Herd und stellt die Konservendose mit etwas Wachs hinein. Danach wird Wasser in den Topf gefüllt, bis die Dose sich leicht vom Topfboden abhebt. Nun kann Wärme zugeführt werden. Aber den Herd nicht so hoch einstellen. Weder Wasser noch Wachs sollen kochen.
Um den Schmelzvorgang zu beschleunigen, kann man das Wachs mit dem Holzstab gelegentlich umrühren. Sobald das Wachs flüssig ist, kann man weiteres festes Wachs in die Konservendose geben. Dieses schmilzt dann schneller.
Während dieser Zeit bereitet man die Gießform vor. Hat man richtige Kerzengießformen, so wird man dort unten ein Loch finden, wo der Docht eingeführt wird. Dieser wird auch mit einem Stück Knete fixiert, damit das Loch auch gleichzeitig dicht ist. Man muss aber dabei bedenken, das diese Stelle bei der fertigen Kerze oben sein wird, wo man sie anzündet. Um den wirklich mittig in der Form zu halten, ist die Rouladennadel da. Diese führt man direkt vom Rand durch den Docht zum gegenüberliegenden Rand.
 
Wachs einfüllen
Bildrechte: Sabine Wolfram, Plauen
Ist das Wachs komplett flüssig, so wird es vorsichtig in die Gießform eingefüllt. Am einfachsten geht es, wenn man das Wachs direkt am Docht in die Gießform laufen lässt. Das vermeidet Wachsspritzer am Innenwand, welche unschön wirken können, wenn man mit mehreren Farben arbeiten will. Besonders wenn man das erste Wachs in die Gießform einfüllt, ist es sinnvoll, wenn man erst nur wenig nimmt. sodass der Boden gerade so bedeckt ist. Nun kurz warten, bis erst das Wachs etwas erstarrt ist und dann kann der Rest, welcher zwischenzeitlich nochmal im Wasserbad war, eingefüllt werden. Mit dieser Technik vermeidet man, das unten Wachs in großen Mengen aus der Form austreten kann. So was kann hin und wieder passieren.
Will man eine Kerze mit mehreren Farben machen, so heißt es nach jeder Farbe warten, bis das Wachs erkaltet ist. Erst danach kann man die nächste Farbe schmelzen und in die Gießform einbringen. Welche Möglichkeiten es gibt, um eine gleichbleibende Dicke der einzelnen Farben zu realisieren ist im Artikel "Mehrfarbige Kerzen gießen - Tipps und Tricks" erklärt. Dieser Artikel wird demnächst hier veröffentlicht.

Kerze aus der Form lösen
Nachdem die Gießform mit Wachs gefüllt und dieser erkaltet ist, muss die Kerze aus der Form geholt werden. Dazu ist es sinnvoll, wenn die Kerze über Nacht richtig auskühlen konnte. Stand sie dazu im Kühlschrank, so sollte sie sich sehr leicht aus der Form lösen lassen. Eventuell schlägt man die Gießform leicht an die Tischkante, damit sich auch Form und Kerze trennen. Rouladennadel aus dem Docht ziehen und auch die Knete unten von der Form lösen. Nun noch den Docht oben einkürzen und eventuell unten die Stellfläche der Kerze etwas begradigen. Das klappt mit einem Küchenschnitzer sehr gut.


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